Über die "richtige" Hundeernährung gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Da unsere Haushunde nicht mehr frei - so wie ihre Vorfahren - aus einem in der Natur vorhandenen Nahrungsangebot auswählen können, sind sie auf das angewiesen, was der Mensch ihnen vorsetzt.
Inzwischen füllen die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien darüber, welchen Bedarf ein Hund so hat, viele Fachbücher. Die Hundeernährung ist zu einer "Wissenschaft" geworden, an der nicht wenige Industriezweige verdienen.
"Das Konsumverhalten der Hundebesitzer spiegelt sich in der Vermenschlichung der Tiere wieder" sagte auch der als "Knochenbrecher" den meisten Tierbesitzern aus dem Fernsehen bekannte, viel zu früh verstorbene Tamme Hanken in seinem Info-Blatt "Mein Verständnis zur Tiernahrung".
Einige Tierbesitzer können es nicht mit ihren ethischen Grundsätzen oder Glaubensgrundsätzen vereinbaren, Fleisch an den Hund zu verfüttern, da sie selbst Vegetarier sind; andere wollen mit rohem Fleisch nicht in Berührung kommen, weil sie aus den verschiedensten Gründen hiergegen eine Abneigung hegen.
Sie machen ihren Hund ebenfalls zum Vegetarier oder gar Veganer. Aus purem Egoismus heraus darf ein so ernährter Hund sein Leben lang nicht einmal ein Ei fressen.
Der Verein Gesundheit und Impffreiheit für Tiere e.V. hat hierzu eine „Abhandlung“ auf seiner Internetseite veröffentlicht. Anzumerken hierzu ist, dass der Verfasser der Beiträge – zum Glück - noch nie einen Hund besessen hat.
Andere Hundehalter sind der Ansicht, dass das Dosenfutter, das sie im Tierfachmarkt erwerben, zu 100% bestes Fleisch ohne irgendwelche Nebenerzeugnisse oder Füllstoffe enthält und dass hierin auch alle notwendigen Vitamine und Mineralien in ausreichender Menge vorhanden sind.
Auch die Verfechter des Trockenfutters glauben, dass das Hundefutter aus dem Sack ganz den Bedürfnissen ihres Hundes entspricht. Nicht umsonst gibt es ja inzwischen schon Trockenfutter für verschiedene Altersstufen, verschiedene Größen und Aktivitätsgrade; ja sogar speziell für einzelne Hunderassen (!).
Auch der empfindliche Magen sowie die (wodurch?) geschädigten Nieren finden bereits Berücksichtigung.
Den "Anhängern" der vorgenannten Ernährungsformen sei an dieser Stelle die Lektüre des Buches "Katzen würden Mäuse kaufen" des Autors Hans-Ulrich Grimm empfohlen.
Allerdings wird auch hierin nicht empfohlen, was viele Hundebesitzer als am ehesten "artgerecht" empfinden: Das BARFEN
Barfen steht für Biologisch artgerechte Rohfütterung
Sie meinen, dass einzig und allein die Verfütterung rohen Fleisches dem Anspruch, "artgerecht" zu sein, gerecht wird. Dies ist aus den folgenden Gründen allerdings auch nur im weitesten Sinne der Fall.
Es wird mit Hilfe der Küchenwaage nach den Vorgaben ausgewählter, aus den vorerwähnten wissenschaftlichen Abhandlungen stammender Bücher, jeden Tag dieselbe Fleischmenge abgewogen, ohne hierbei zu berücksichtigen, dass es durchaus zum "artgerechten" Aspekt gehören kann, dass "der Tisch" nicht an jedem Tag reichlich "gedeckt" ist. Es mag an einigen Tagen durchaus vorgekommen sein, dass dem jagenden Hund der Jagderfolg versagt blieb und es daher nichts zu fressen gab. Dies war aber keine "Katastrophe", sondern ein für Darmreinigungszwecke sehr nützlicher Tag. Wenn aber an anderen Tagen "reiche Beute" gemacht werden konnte, so wurde diese "bevorratet", d.h. manchmal auch vergraben; ein Verhalten, das auch heute noch bei manchen domestizierten Haushunden zu beobachten und vielfach nicht erwünscht ist, weil dies oftmals zum Ergebnis hat, das aus dem Garten ein Stück Fleisch oder ein Knochen ins Haus verbracht wird, der unansehnlich ist, übel riecht und nach unserem gesundheitlichen Verständnis schädlicher ist, wie er nicht sein kann.
Genau dieses Fleisch ist es aber, das alle notwendigen Nährstoffe und Enzyme und damit alles das enthält, was uns die weitere Futterzubereitung erspart, wozu ja auch neben dem täglich abgewogenen Fleisch das hierzu zubereitete Gemüse nebst Kohlehydraten - selbstverständlich in aus den verschiedenen wissenschaftlichen Werken entnommenen Mengen - gehört.
Die Verfütterung von Fleisch, das bereits einige Tage im abgedeckten Eimer im Garten gestanden hat, ist für viele Hunde eine Delikatesse und zudem das Gesündeste, was man ihnen vorsetzen kann.
Hiervor schrecken aber selbst die Barfer aus rein menschlichen Erwägungen zurück und, weil sie u.a. den Ärger mit dem Nachbarn fürchten. Aber genau das ist gemeint, wenn Herr Hanken von einer "Vermenschlichung" im Konsumverhalten der Tierbesitzer spricht, indem sie von sich auf den Hund schließen, der ja nichts Verdorbenes bekommen darf und der vor allen Dingen ja nicht hungern darf, was - besonders für den nach Nahrungsmitteltabellen ernährten, inzwischen übergewichtig gewordenen Hund nicht tragisch ist, sondern sogar gesund, wie vorstehend ausgeführt wurde.
Der Ernährungsplan der Pferde-Reha Filsum für einen Hund, den Sie hier einsehen können, besteht für einen übergewichtigen und/oder diabetischen Hund in der Ernährung mit rohem Pferdefleisch an sechs Tagen in der Woche und einem Hungertag zur Darmreinigung.
Der Rat, Fleisch erst nach einigen Tagen zu verfüttern, wurde mündlich erteilt, da die Umsetzung vielen Tierhaltern aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist.
Die Anhänger des Barfens können allerdings auch nicht für sich in Anspruch nehmen, "gesund und artgerecht" zu füttern, da das häufig aus der Massentierhaltung stammende Fleisch nicht frei von Medikamenten- und Impfstoffrückständen ist. Desweiteren kommt es durch die bloße Fleischfütterung immer wieder zu einem nicht ausgeglichenen Vitamin- und Mineralstoffhaushalt - selbst dann, wenn frisches Gemüse zugefüttert wird.